Produkt-Highlight Tier&Technik 2025

Gesunde Euter ohne Antibiotika

Die Hälfte aller Milchkühe erkrankt mindestens einmal pro Laktation an einer Mastitis. Die Therapie richtet sich nach der Art der Erreger. Die Phytomedizin kann die Heilung der entzündeten Euter unterstützen und den Heilungsprozess beschleunigen.

Euterentzündungen lassen sich nicht nur mit Antibiotika in den Griff bekommen, vielmehr stehen je nach Erreger bestimmte Prophylaxemaßnahmen im Vordergrund. Eine eutergesunde Herde lässt sich nur erreichen, wenn die Eutergesundheit regelmäßig überwacht und analysiert wird. Hier helfen Kennzahlen, die mittlerweile von vielen Zuchtorganisationen bereitgestellt werden.

Vorbeuge

  • Wiederkäuergerechte Fütterung mit hygienisch einwandfreien Futtermitteln
  • Optimale Hygiene und Haltungsbedingungen
  • Stressoren vermeiden/abstellen (z. B. Überbelegung, Hitzestress)
  • Melkroutine einhalten, Zitzen dippen
  • Melktechnik regelmäßig überprüfen
  • Fliegenbekämpfung im Sommer

Mastitis ist nicht gleich Mastitis

Chronische Mastitis: Die Kühe sind eventuell symptomfrei, es können aber immer wieder Krankheitsschübe beobachtet werden. Zumeist bleiben die betroffenen Tiere ansteckend, d. h. sie können weitere Kühe infizieren.

Subklinische Mastitis: Ohne äusserlich erkennbare Symptome, die Zellzahl in der Milch ist jedoch erhöht und zudem sind Erreger in der Milch nachweisbar.

Klinische Mastitis: Klinische Mastitiden können leicht (Grad 1) bis schwer (Grad 3) verlaufen. Die Symptome können sein:

  • Sichtbar veränderte Milch (Flocken, eitrig)
  • Erhöhte Zellzahl
  • Euterveränderungen (heiss, geschwollen, rot, schmerzhaft)
  • Gestörtes Allgemeinbefinden (Fieber, Festliegen)

Therapie

Bei klinischen Mastitiden muss immer umgehend gehandelt werden:

  • Erreger bestimmen: Antibiotika sollten immer nur in Abhängigkeit des nachgewiesenen Erregers eingesetzt werden.
  • Entzündungshemmer verabreichen.
  • Bei gestörtem Allgemeinbefinden den Kreislauf stabilisieren.

Heilpflanzen zur Unterstützung der Eutergesundheit

Arnika (Arnica montana) wird traditionell äusserlich bei Flüssigkeitsansammlungen, Entzündungen und Prellungen eingesetzt. Arnika-Zubereitungen wirken

  • abschwellend, durchblutungsfördernd
  • antientzündlich, antimikrobiell, schmerzlindernd
  • Nicht innerlich, auf offenen Wunden oder unverdünnt anwenden.

Johanniskraut (Hypericum perforatum): Ölige Extrakte aus Johanniskraut werden als Einreibungen bei Wunden und Entzündungen sowie bei Gelenkschmerzen
angewendet. Johanniskrautöl wirkt …

  • entzündungshemmend und tiefendurchwärmend
  • wundheilungsfördernd
  • antibakteriell, antiviral