Das Immunsystem ist ein komplexes und ausgeklügeltes System, das den Körper vor schädlichen Viren, Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen schützt.
Das körpereigene Immunsystem ist die beste Krankheitsabwehr. Es ist ein komplexes und ausgeklügeltes System, das den Körper vor schädlichen Viren, Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen schützt. Das Immunsystem lernt im Laufe der Zeit immer mehr Krankheitserreger kennen, die es dann gezielt bekämpfen kann.
Kälber brauchen Unterstützung
Kälber kommen ohne eigene Immunabwehr zur Welt. Grund dafür ist die Plazenta, die bei Klauentieren keine Übertragung von Antikörpern vom Muttertier zum Fötus zulässt. Das bedeutet, dass Neugeborene mit der Geburt die sterilen Gegebenheiten des mütterlichen Uterus verlassen und zunächst weitestgehend schutzlos auf eine keimreiche Umwelt treffen. Daher ist die erste Biestmilch-Versorgung zur Aufnahme von Antikörpern überlebenswichtig für kleine Kälber. Die über die Biestmilch passiv erworbene Immunität lässt aber nach vier bis sechs Wochen nach. In dieser Zeit ist die eigene Immunität durch Kontakt mit Keimen der Umgebung allerdings noch nicht vollständig aufgebaut. Deshalb sollte neben Hygiene und einem angepassten Tränke- bzw. Fütterungsregime im Kälberstall, Stress weitestgehend vermieden werden. Denn Stress schwächt das Immunsystem und steigert die Krankheitsanfälligkeit der Kälber. Stressoren können beispielsweise sein:
- Umstallen, Transport
- Schlechte Haltungsbedingungen
- Behandlungen (impfen, enthornen)
- Absetzen, Umstellen der Fütterung
- Wichtig: Behandlungen, enthornen oder umstallen nicht gleichzeitig durchführen!
Kein Stress im Abkalbezeitraum
Aber auch Milchkühe benötigen Unterstützung. Zwar reift deren Immunsystem im Laufe der Zeit, doch gerade hochleistende Tiere können in Belastungssituationen anfälliger für Krankheiten sein. Das gilt insbesondere für den Abkalbezeitraum, denn dann fährt das Immunsystem für einige Wochen „runter“. Deshalb sollte alles unternommen werden, um hochtragende Kühe in den letzten Wochen der Laktation und in der Trockenperiode vor Stress zu schützen.