Fachwissen

Salz im Stoffwechsel: Lebenswichtige Funktionen

Natrium und Chlor beeinflussen die Wärmeregulation, die Steuerung des Wasserhaushaltes und viele Vorgänge rund um Geburt, Zyklus und Brunstgeschehen. Dieser Artikel zeigt Ihnen, welche Folgen ein Mangel an Salz mit sich zieht und wie Sie ein Defizit erkennen können.

Tiefe Gehalte im Grundfutter

Grundfutter ist generell arm an Natrium aber überdurchschnittlich reich an Kalium («Gegenspieler» von Natrium).

Dieser Überschuss ist im Frühling und Herbst am grössten. Die Kuh scheidet überschüssiges Kalium über den Harn aus, dabei wird auch mehr Natrium ausgeschieden.

 

Lebenswichtige Funktionen von Natrium

Natrium hat wichtige Aufgaben in den Funktionen von Nervenbahnen und Muskeln, der Wärmeregulation über den Schweiss, der Regulierung des Wasserhaushaltes und des Flüssigkeitsgehaltes im Blut. Besonders kritisch kann schwerer Durchfall bei Kälber sein.

 

Natriummangel

Ein Mangel an Salz kann zu einer reduzierten Wasseraufnahme und damit zu einem tieferen Futterverzehr führen. Alarmzeichen (auch für andere Mineralstoffmängel) sind folgende Symptome:

  • Saufen von Harn oder Gülle
  • intensives Belecken von Fell, Händen oder Aufstallungseinrichtungen

Ein Mangel kann auch die Bildung von Zysten begünstigen oder zu dauernd umrindernden Kühen führen. Auch die Ablösung der Nachgeburt und die anschliessende Versäuberung frischgekalbter Kühe sind an Natrium gebunden.

 

Zufütterung von Viehsalz

Mit einer Gabe von 50 g Viehsalz pro Tag wird der Natriumbedarf einer Kuh gedeckt. Bei grosser Hitze oder sehr kaliumreichen Rationen soll die Dosis auf 60-70 g erhöht werden.

Es empfiehlt sich das Salz entweder über das Grundfutter zu verabreichen oder einer Mischration beizugeben. Leckschalen oder -steine sind nicht ideal, da die aufgenommene Menge je nach Laktationsstadium, Rangordnung und Gesundheitszustand der Tiere sehr stark variieren kann. Nicht zu vergessen: Auch Galtkühe und Aufzuchtrinder benötigen Salz (ca. 30 g pro Tier und Tag).